Auf dieser Seite zeigen wir verschiedene Aufgaben aus Partien unserer Spieler und Spielerinnen. Diese Aufgaben sind nicht sortiert und unterschiedlich schwierig. Beim Klick auf den Link "Lösung" gelangt ihr zu den Lösungen der jeweiligen Aufgabe. Versucht es aber zunächst selbst zu lösen. Ihr werdet sehen, diese Aufgaben bereiten Freude.
Aufgabe 1 - Weiß am Zug Das ist sehr schwer zu finden, vor allem der erste Zug. Sei nicht frustriert, wenn du es nicht geschafft hast.
Diese kreative Problemschachaufgabe hat Hans Oette selbst erfunden. Man muss schon ein guter und besonders
kreativer Schachspieler sein, um sich so etwas ausdenken zu können. Respekt an Hans hierfür! Die Aufgabe ist schwierig
und geht über mehrere Züge bis zum Matt. Am besten nimmst du ein Schachbrett zur Hilfe. Die
Aufgabenstellung lautet: Finde den Gewinnweg für Weiß. Tipp: Motiv Doppelschach und Abzug
Halt, erst selbst probieren! Lösung anzeigen
Die Lösung lautet:
1. Dc4+ Kxc4
2. Txc3+ (Doppelschach von Turm und Läufer, daher kann Schwarz nicht Dxa2 spielen) Kd4
3. Tc4+ (wieder Doppelschach) Kd5 (da stand er schon zu Beginn)
4. Td4+ (wieder Doppelschach) Ke5
5. Td5+ (ja, richtig geraten es ist wieder Doppelschach) Ke6
6. Te5+ (Doppelschach) Kf6
7. Te6+ (Doppelschach) Kf7
8. Tf6+ (Doppelschach) Kg7
9. Tf7+ (Doppelschach) Kg8
10. Tg7+ (Doppelschach) Kh8
11. Tg8# (Matt durch Doppelschach, Sxg8 geht nicht, da der Läufer von b2 auch Schach sagt)
Neben dem Motiv "Doppelschach" war auch das Motiv "Abzug" entscheidend. Hier in perfekter Kombination.
Aufgabe 2 - Weiß am Zug Diese Aufgabe basiert auf einem ähnlichem Prinzip wie die Aufgabe 1. Das Motiv ist dieses Mal nicht Doppelschach und Abzug,
sondern "langsame Annährung". Dieses Motiv kommt auch in verschiedenen Endspielen vor, z.B. im Spiel
König und Dame gegen König und Randbauer auf vorletzter Reihe. Das Studium dieser Aufgabe kann dir also in einer
Turnierpartie hilfreich sein. Man nennt das Motiv auch "Treppensteigen". Achte doch mal
auf den Weg, den die neue Dame zurücklegt, und du wirst sehen, wo die "Treppe" ist.
Die zweite von Hans Oette selbst erfundene Problemschachaufgabe. Schwarz droht Matt mit Dg2++ oder Dh1++.
Auf den ersten Blick scheint es aussichtslos,
doch Weiß kann gewinnen. Die Aufgabenstellung lautet: Finde den
Gewinnweg für Weiß.
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Auch diese schwierige, aber sehr schöne Aufgabe, hat Hans Oette selbst erfunden.
Die Lösung lautet:
1. Dxc8+ Kxc8 (nach Ke7 käme Dd7+ und Fortsetzung wie in der Hauptlösung Zug 7)
2. a8=D Kc7
3. Db7+ Kd8
4. Db8+ (natürlich nicht Dxh7 wegen Dg2++) Ke7
5. Dc7+ Ke8
6. Dc8+ Ke7
7. Dd7+ Kf8
8. Dd8+ Kg7
9. De7+ Kg8
10. De8+ Kg7
11. Df7+ Kh8
12. Df8#
Aufgabe 3 - Schwarz am Zug Das ganze Spiel war schwierig und schon lange spielte Christian mit einem Bauern weniger. Die Pattfalle sah er schon ein
paar Züge zuvor, allerdings hätte der Gegner da noch ausweichen können. Mit etwas Glück kam es zur
Diagrammstellung.
Am 21. September 2014 kam es an Brett 2 zwischen Bad Rappenau I und Neckarsulm II in der Bezirksliga zum Duell
zwischen Jürgen Klein (Bad Rappenau) und Christian Holschke (Neckarsulm). Es stand 2,5:3,5 für
Neckarsulm und die Partie von Bernhard Kreiner war remisverdächtig. Also musste Christian mit einem
Bauern weniger einen halben Punkt entführen, um den Mannschaftssieg zu ermöglichen. Eine Aufgabe,
die er mit seinem nächsten Zug erreichte. Findest du den Zug auch?
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Die Lösung lautet:
1... Tg4+! mit Remisgebot
Zunächst schaute der Gegner ganz irritiert. Die Umstehenden beider Mannschaften bemühten sich ein Lachen zu
unterdrücken. Dann nahm er Remis an, denn wenn der König den Turm schlägt ist Schwarz Patt. Zieht er aber den
König zur Seite verliert er seinen Läufer und muss plötzlich selbst um Remis kämpfen. Nun konnte auch
Bernhard Kreiner in ein seltenes Remis abwickeln. Er tauschte die letzten Figuren, sodass nur noch sein König und ein
Springer gegen einen König und Turm übrigblieben. Dies gilt als technisches Remis. Der Mannschaftskampf ging 4,5 zu
3,5 für die Zweiradstädter aus. Dass dieses an sich schon schöne Patt auch noch einen
Mannschaftspunkt wert war, war das i-Tüpfelchen.
Aufgabe 4 - Schwarz am Zug Bevor man eine Figur vertreibt, sollte man überlegen, wo diese hinziehen wird. Opfer sind naturgemäß
schwieriger zu sehen als Züge auf freie Felder.
Im Mai 2010 kam es bei der Stadtmeisterschaft Braunfels (Hessen) zum Duell zweier befreundeter Jugendtrainer
namens Christian. Christian Schneider (Braunfels) zog mit Weiß Bauer b3, um die Dame zurückzutreiben
und den Angriff des Schwarzen zu verhindern. Doch damit hatte er es nur schlimmer gemacht. Christian
Holschke (Neckarsulm) sah das Matt in 4. Siehst du es auch?
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Die Lösung lautet:
1... Dxa2+!!
2. Kxa2 Ta6+
3. Kb2 La3+
4. Ka1 (Ka2 macht keinen Unterschied) Lxc1#
Eine schöne Kombination.
Aufgabe 5 - Weiß am Zug Der letzte Zug von Schwarz war Springer schlägt Läufer b3. Nun folgt die tolle Antwort von Jürgen auf der
anderen Seite des Bretts.
Am 26. November 2016 kam es in der Landesliga zum Spiel Neckarsulm I gegen Kornwestheim I. Kornwestheim war
hier klarer Favorit. In den Jahren zuvor gab es für Neckarsulm hohe Niederlagen, sogar ein 1:7 zuhause.
Heute aber lief es besser. An Brett 8 spielte Jürgen Boxberger gegen das junge Talent der Gäste
Danny Yi, der DWZ mäßig der Favorit war und bis Saisonende auch keine weitere Partie mehr
verlieren sollte. In der Partie kam es zur Diagrammstellung (siehe oben), in welcher ein entscheidender
Materialgewinn für Weiß möglich war. Jürgen sah diesen und gewann die Partie. Damit
brachte er die Zweiradstädter 1:0 in Führung, beflügelt durch die unerwartete Führung
wuchsen weitere Neckarsulmer Spieler über sich hinaus und unsere erste Mannschaft erreichte ein 4:4
Unentschieden gegen den Favoriten. Am Ende der Saison trug dieser Punkt zum besten Abschneiden der
Ersten seit Vereinsgründung bei. Siehst du, wie Weiß Material gewinnen kann?
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Die Lösung lautet:
1. Dxf8+! Kxf8
2. Txc8+ Kf7
3. d7
Der Bauer ist nicht zu halten (außer durch Dd6 gefolgt von Damenopfer, aber dann hat Jürgen einwn Turm mehr)
Eine schöne Kombination.
Aufgabe 6 - Weiß am Zug Der letzte Zug von Schwarz war Springer g6. Nach diesem Patzer sieht die Stellung auf den ersten Blick immer noch
einigermaßen ausgeglichen aus, man könnte ein spannendes Endspiel erwarten. Doch Philipp sah eine Taktik, mit der er
den einen Patzer des Gegners eiskalt und sofort bestrafen konnte.
Am 09. Dezember 2012 kam es in der Landesliga zum Spiel Öhringen I gegen Neckarsulm I. Neckarsulm war
als Mannschaft der Favorit, doch an den ersten beiden Brettern waren die Öhringer die elostärkeren
Spieler. An Brett 1 spielte unser stärkster Jugendlicher Philipp Müller (2062 DWZ) gegen Armin Bauer
(2190 DWZ). Nach einer interessanten Partie patzte der Favorit und spielte Sg6. Philipp nutzte die Chance und
schlug eiskalt zu. Am Ende des Tages gewann die erste Mannschaft mit 5:3. Siehst du die Taktik
auch?
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Die Lösung lautet:
1. Dxf7+!! Kxf7
2. Td7# (Matt wegen Doppelschach)
Nebenlösungen wären:
1. Dxf7+ Kh7
2. Sf6+ Kh8
3. Dg8#, oder
1. Dxf7+ Kh8
2. Te5 (droht Dg8#) Lc5+
3. Txc5 Dd8
4. Dxg6 (Weiß hat genug Materialvorteil, um die Partie zu gewinnen)
Ein taktischer Einschlag, den man erstmal sehen muss.
Aufgabe 7 - Weiß am Zug setzt in 5 Zügen Matt Der letzte Zug von Schwarz war Bauer schlägt a2 und droht a1=Dame und Matt. Philipp stand aber am
Königsflügel mit genug Material in Angriffsstellung und konnte in 5 Zügen zwingend Matt setzen, ohne sich erst
noch verteidigen zu müssen.
Im April 2010 spielte Philipp Müller die Württembergische Meisterschaft der U18 in Überlingen
am Bodensee. Bei diesem sehr stark besetzten Turnier wuchs Philipp über sich hinaus und gewann den Titel
"Württembergischer Meister U18"! Das Schlüsselspiel gegen Jaroslaw Krassowizkij, der
damals schon 2244 DWZ hatte, gewann Philipp mit diesem Matt in 5 Zügen. Jaroslaws letzter Zug war Bauer
schlägt a2. Siehst du wie Philipp den Schlusspunkt dieser tollen Partie setzte?
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Die Lösung lautet:
1. Txg6+! fxg6
2. f7+ Kf8 (nach Kh7 käme Txh5# denn Bauer g6 ist gefesselt)
3. Dh6+ Ke7
4. Lf6+ Kxf7
5. Dg7#
Gratulation zum Titel "Württembergischer Meister U18"! Der ganze Verein war damals sehr stolz. Und das hat sich
Philipp mit solchen Spielen auch verdient.
Aufgabe 8 - Weiß am Zug setzt in 4 Zügen Matt Hier gilt es zunächst ein Patt zu verhindern. Dann muss man ein passendes Mattbild sehen und dann noch den Weg finden,
wie die Figur das Mattfeld erreicht. Bei dieser Aufgabe läuft der mattsetzende Läufer im Bogen um den
Springer c6 herum, sodass dieser den König die ganzen Züge über am Entkommen hindert.
Die dritte von Hans Oette selbst erfundene Problemschachaufgabe. Weiß steht klar besser, doch wie
gewinnt man am schnellsten? Dabei muss man aufpassen den Schwarzen nicht Patt zu setzen. Die Aufgabenstellung
lautet: Finde den Gewinnweg für Weiß in 4 Zügen.
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Auch diese schöne Aufgabe, hat Hans Oette selbst erfunden.
Die Lösung lautet:
1. Sf2! (verhindert das Patt und macht gleichzeitig das Feld h3 frei) gxf2
2. Lh3 f1=D (oder beliebige andere Figur)
3. Lc8 (droht Lb7#) irgendein Zug von Schwarz z.B. Dxf4
4. Lb7#